Erzählcafe mit Wörther Senioren

von Franz Schifferl

Bei dem unterhaltsamen Nachmittag kamen die unterschiedlichen Generationen auf einfache Weise ins Gespräch und in den Begegnungen zwischen Alt und Jung wurden biografische Geschichten und Erinnerungen wieder lebendig.
Bei selbstgebackenen Rhabarber-Schnecken und Apfel-Streusel-Törtchen fand man schnell Gesprächsstoff und die Senioren schilderten Erlebnisse aus ihrer Schülerzeit.
Erstaunt erfuhren die Jugendlichen, dass man früher in der kalten Jahreszeit Kohlen mit in die Schule nehmen musste, damit der Unterrichtsraum mit einem kleinen Ofen beheizt werden konnte. Heizungen gab es damals noch nicht und für das Brennmaterial mussten die Eltern sorgen. Der wertvolle Parkettboden wurde am Ende des Schuljahres von der ganzen Klasse mit Stahlwolle abgeschliffen. Nach der mühevollen Behandlung freuten sich dann aber alle über das wunderschöne Ergebnis und einen blitzblanken „neuen“ Boden.
Im Hauswirtschaftsunterricht wurde von der Lehrerin eine Woche vorher eingeteilt, wer Zucker, Mehl, Milch, Eier, Gemüse und Kartoffeln zum Kochen und Backen mitbringt. Die Lehrerin sei sehr streng gewesen und alles musste sofort immer weggeräumt werden, z.B. das Backpulvertütchen oder die Mehlpackung. Die Küche musste jedes Mal blitzblank geputzt werden. „Diese Ordnungsliebe ist bis heute geblieben“, versichert eine Seniorin. Der Hauswirtschaftsunterricht habe ihr aber immer gut gefallen und sie hatte auch stets gute Noten in dem Fach, ergänzt sie ihre Ausführungen. 
Den Wunschberuf konnten nicht alle ergreifen, denn für die Ausbildung, Fahrtkosten und Schulmaterial mussten alleine die Eltern aufkommen und ein Studium konnten sich die wenigsten leisten.
An einem anderen Tisch entdeckte man viele Gemeinsamkeiten durch den erlernten bzw. angestrebten Beruf im medizinischen Bereich und in der Pflege. Am „Männertisch“ wurde vor allem über Mechanik, technische Berufe und Umgangsformen heute und früher gesprochen.
Was gefiel den Schülern an dem Treffen? "Die Senioren freuen sich. Das spürt man einfach und man erfährt viel von früher", sagen Kristina und Basma.

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